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Informationen zu den Bildern
Datum, Ort | November 2008, Am Hainich |
Momentaufnahmen des
Kölner Fotokünstlers Roland A. O. Köhler
Er ist einer, der den Hainich liebt. Verschleiern lässt er sich seinen Blick durch diese Liebe aber nicht. Kritisch betrachtet er dieses Stück sanfte, baumreiche und naturnahe Hügelland im nord-westlichen Thüringen. Er gibt sich dem Zauber dieses Landes hin, ohne ihm zu erliegen. Mit seiner Kamera hält er fest, was diesen Zauber bedroht. Es sind keine Mahnbilder. Köhler ist keiner, der mit pädagogischem Zeigefinger auf Missliebigkeiten zeigt. Seine Bilder sind behutsame Momentaufnahmen einer unwirklich, geheimnisvoll erscheinenden Welt. Das friedliche Hainich-Idyll ist nahezu perfekt in Szene gesetzt. Wenn da beim näheren Betrachten nicht immer etwas wäre, das als störend, nicht am richtigen Platz und fremd empfunden wird.
Der in Köln lebende Fotokünstler und Bildhauer Roland A. O. Köhler ist gebürtiger Schlotheimer. Mehrmals im Jahr zieht es ihn in seine Heimat. Begleiter auf seinen Wanderungen ist ihm jedes mal die Kamera. Mit der ist er auf Spurensuche nach Kostbarkeiten der Vergangenheit und Skurrilem der Gegenwart.
Gedankenspiele von Iris Henning zu Bildimpressionen aus dem Hainich von Roland A. O. Köhler
1. Im Herbst ertrunkenes Hinterhofidyll. Das Leben dümpelt lustlos, leidenschaftslos. Vergessene Sehnsucht. Warten auf Wärme.
2. Stille Vergangenheit trifft Gegenwart. Die scheint vergesslich, hat mit sich zu tun. Der (Druden)fußtritt eines Suchenden erinnert an die Geschichte, die das Jetzt hervorbrachte.
3. Abgeschlossenes Gestern. Vom Nebel verschleierter Blick. Nicht alles bleibt verborgen. Licht bahnt sich seinen Weg, blickt auf Gewesenes, Vergessenes, Vergehendes. Kein Prinz weit und breit, der der Verwunschenheit ein Ende bereitet.
4. Schattenspiel. Zwei Zipfel Hainich? Der Anfang vom Wunderland, in dem sich Zwerge und Feen necken? Ach Mensch, Du zerstörst mit Deiner Gedankenlosigkeit die zerbrechliche Welt der Träume!
5. Stille. Lauschen. Zeit atmen. Zeichen suchen. Göttliche, menschliche, mythologische?
6. Barfuss die Kühle der feuchten Wiese spüren, sich auf den Weg ins Irgendwo machen, sanft eingehüllt vom Nebelgrau. Kein Platz mehr für unnötigen Gedankenlast. Reh, sei auf der Hut!
7. Trügerisch ist die Insel der Geborgenheit.
8. Wesen, das du mir im Traum erschienst (Roland A.O. Köhler)
9. Verwunschenes Land. Reservat für Träume, schillernd hinter Maschendraht. Grüßt Brüderchen und Schwesterchen, Schneewittchen und die Zwerge.
10. Feenhaar. Die schönen Scheuen haben getanzt die Vollmondnacht, den Elfenkönig zu bezirzen. Wer ganz still ist, den Atem anhält und mit allen Sinnen lauscht, wird für Augenblicke die märchenhafte Welt spüren.
11. Getarntes Zeichen der Zivilisation. Listiger Hinterhalt. Fuchs, Has' und Reh, sagt Euch lieber im schützenden Wald Gute Nacht.
12. Halb Mensch, halb Tier. Unglückliches Fabelwesen. Gehörst weder zu den einen noch zu den anderen. Müde vom Fluch dieses Daseins. Keine Hoffnung auf Rettung.
13. Irdische Entdeckung: Diese Fee gibt es wirklich. Das Kammerforster Braune - Hirsch - Reich ist das ihrige. Wünsche nach den besten Thüringer Klößen bleiben nicht unerfüllt.
14. Weiter, immer weiter. Bäume säumen den kahlen Weg, unfähig, lange Schatten zu spenden. Geschlagen und geschichtet liegen sie am Rand, trauernd um den Traum vom Wald. Weiter, immer weiter führt der Weg. Wohin?
15. Kleines Haus am Wald, morgen komm ich bald.
Antworten suchen. Historische Zeichen finden. Regungslos warten auf den rechten Augenblick?
- Iris Henning ist freie Journalistin. Sie lebt und arbeitet in Thüringen, am Fuß des Hainichs -
Datum, Ort | November 2008, Am Hainich |